Arbeitshypothesen zum Beckenboden – Wie komplexe Zusammenhänge die Therapie verändern

Der Beckenboden ist kein isolierter Muskelbereich, sondern ein funktionell hochkomplexes System. Seine Leistungsfähigkeit hängt von einer Vielzahl anatomischer, neurologischer und biomechanischer Faktoren ab. BM Balance betrachtet den Beckenboden daher im Kontext des gesamten Körpers – als Teil eines dynamischen Netzwerkes aus Muskulatur, Faszien, vegetativen Steuerungen und psychophysiologischen Einflussfaktoren.

Für Dich als Therapeut:in hat das direkte Konsequenzen für Befundung, Behandlung und Übungsanleitung. Die folgenden Arbeitshypothesen bilden die Grundlage unseres therapeutischen Verständnisses und zeigen, wo gezielte Interventionen besonders wirksam sind.

Die zentralen Arbeitshypothesen von BM Balance

  • Beckenstellung → Arbeitsfähigkeit: Die Beckenstellung bestimmt die Arbeitsfähigkeit des Beckenbodens – Haltungs- und Statikanalyse sind daher zentral.
  • Levator ani & externe Einflüsse: Der m. levator ani wird von beckenexternen Strukturen (Hüfte, LWS, Faszienketten) mitbestimmt.
  • Langanhaltende Dysfunktionen verändern Gewebe: Chronische Fehlspannungen führen zu faszialen und neuromuskulären Anpassungen.
  • Teil der aufrichtenden Muskelkette: Der Beckenboden arbeitet nur im Verbund mit Bauch-, Rücken- und Hüftmuskulatur effizient.
  • Exzentrische Arbeit ist Schlüssel: Nicht nur Anspannung, sondern kontrollierte Nachgiebigkeit (exzentrisch) sichert physiologische Funktion.
  • Subkortikale Kontrolle: Aktivierung erfolgt häufig unbewusst/vegetativ – therapeutische Reize müssen diese Muster adressieren.
  • Ausdauer der Levatorplatte: Tonische Grundspannung ist wesentlich für Kontinenz, Aufrichtung und Beckenstabilität.
  • Interaktion mit Vegetativum & Viszerum: Behandlung berücksichtigt viszerale Spannungszustände und vegetative Reaktionen.
  • Einfluss auf Sexualfunktionen: Myofasziale und nervale Integration wirkt auf Wahrnehmung und Funktion.
  • Schmerz & Dysfunktion durch Hypo-/Hypertonie: Mobilitätsverlust und Hypertonus fördern Schmerz – Mobilität & Rhythmus wiederherstellen.

Warum diese Perspektive Therapieerfolg erhöht

Mit diesem Modell behandelst Du Beckenbodenbeschwerden nicht nur symptomatisch, sondern systemisch. Du setzt an den Stellschrauben an, die Leistung und Entlastung tatsächlich verbessern: Statik, fasziale Leitlinien, vegetative Steuerung und funktionsorientiertes Training.

Weiterführende Informationen & nächste Schritte

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Fazit

Die Arbeitshypothesen von BM Balance schaffen einen klaren therapeutischen Rahmen: Sie verbinden funktionelle Zusammenhänge mit praktischen Interventionen – für messbar mehr Wirkung in Befund, Behandlung und Übungsanleitung.

Über BM Balance

Markus Martin

Gründer BM Balance

  • Physiotherapeut und Chiropraktiker
  • Fachautor
  • Ausbilder für BM Balance und weitere Fortbildungen

Ich bin Markus Martin, Leiter von BM Balance. Als behandelnder Therapeut und Ausbilder im Bereich der Inkontinenz kümmere ich mich mit meinem Team persönlich und individuell um Ihr Anliegen.

Mein Werdegang
  • Staatsexamen Krankengymnastik
  • Ausbildung in Nichtoperative Therapie nach J. Cyriax (Bremen)
  • Ausbildung zum Isokinetik-Trainer
  • Diplom “Dr. Brügger-Therapie” zur Behandlung der Funktionskrankheiten des Bewegungsapparates  
  • Beginn der Aneignung osteopathischer Techniken
  • Ausbildung in CranioSacral-Therapie am Upledger-Institut
  • Ausbildung in Viszeraler Manipulation (zur Behandlung der Organe des Bauchraumes)
  • Ausbildung in Viszeraler Manipulation (zur Behandlung der Organe des kleinen Beckens)
Vorträge und Publikationen
  • Therapie der Harninkontinenz oder Beckenbodenübungen?”
    “Krankengymnastik – Zeitschrift für Physiotherapie”, 5/2003, Seite 796-800
  • Vorwort zum Skript der Rückenschulleiterausbildung nach Dr. med. Brügger/Placht, Juni 2008
  • Training bei Inkontinenz nach radikaler Prostatektomie: Das BM Balance Konzept – mehr als Beckenboden-Spannungsübungen
    “Bewegungstherapie und Gesundheitssport”, Oktober 2008
  • BM Balance – moderne Prävention und Therapie für Blase, Beckenboden und Prostata
    “Praxis Physiotherapie”, März 2009
  • Neue Sprungkraft für den Beckenboden
    “natürlich gesund+munter”, April/Mai 2009
  • Training bei Inkontinenz nach radikaler Prostatektomie
    Das BM Balance-Konzept – mehr als Beckenboden- Spannungsübungen

    “B&G, Bewegungstherapie und Gesundheitssport, Offizielles Organ Deutscher Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie e.V.
  • Beckenbodenmuskulatur ausgebremst – ein Erklärungsversuch
    CliniCum urologie, Ausgabe 04/2010
Tina Gossak

  • Physiotherapeutin - B.Sc.
  • Manuelle Therapie
  • Peri-operative Versorgung
  • Urologie/Gynäkologie
  • Pessarversorgung
  • Klinische Sexologin

Stefanie Wedam

  • Physiotherapeutin – B.Sc.
  • Peri-operative Versorgung
  • Urologie/Gynäkologie
  • Betreuung vor + nach der Geburt
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